Good Morning, Vietnam – Part 1

Day 8 Mekong Delta

Früh morgens verliessen wir unser Hotel in Sihanoukville und fuhren mit dem Bus bis zur Grenze zu Vietnam. Diesmal hatten wir weniger Glück und wir mussten samt Gepäck über die Grenze laufen. Da ich vom Vortrag einen Sonnenbrand auf den Schultern hatte, war es mit meinem Rucksack auf dem Rücken sehr unangenehm. Das Visum für die Einreise in Vietnam muss im Voraus beantragt werden. Bevor ich die Reise startete, sendete ich meinen Pass zusammen mit dem Antrag und CHF 80 (EUR 70) an die Vietnamesische Botschaft in der Schweiz. Somit hatte ich das Visum bereits in meinem Pass. Nichts desto trotz dauerte der Grenzübergang etwa eine Stunde. Anschliessend fuhren wir mit dem Privatbus bis zur Gastfamilie, wo wir die Nacht verbringen würden. Das erste Mal mit dem Bus in Vietnam zu fahren war eine lustige Erfahrung. Es ist ganz normal, dass der Chauffeur die ganze Zeit hupte, damit die anderen Personen des Verkehrs aufpassten und sozusagen eine Warnung erhalten, dass der Bus kommt. Für mich war es anfangs gewöhnungsbedürftig, denn durch das ständige Hupen war andauernd ein grosser Lärm. Nach ein paar Tagen gewöhnte ich mich dann daran, dass es überall und immer ein riesiges Verkehrschaos hatte.

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Als wir bei der Gastfamilie ankamen, bezogen wir unsere Zimmer. Wir wohnten alle unter dem gleichen Dach, welches in Zimmer abgetrennt war. Das Haus hatte weder Türen noch Fenster, es war also alles offen und so hörte man jeden Pieps. Die Matratze war sehr schmal und sehr hart und jeder hatte ein eigenes Moskitonetz. Nach dem Zimmerbezug kochte die Familie für uns ein sehr leckeres Abendessen. Wir bekamen noch eine Kochvorführung, wo sie uns zeigten, wie sie Omeletten zubereiten, welche mit Hackfleisch und Sojasprossen gefüllt waren. Nach dem Abendessen spielten wir in der Runde noch ein paar Kartenspiele und genossen unser kühles Bier. Da es ab 21:00 Uhr keinen Strom mehr hatte, gingen wir in unsere Betten um zu schlafen. Da das Haus offen war, hörte man in der Nacht alle Tierchen. Es hatte vor allem sehr viele Eidechsen, welche man auch an der Wand auf und ab laufen sah. Da ich aber so müde war, schlief ich innerhalb von 5 Minuten ein, bis der Hahn am nächsten Morgen krähte.

Day 9 Ho Chi Minh City

Nachdem wir gefrühstückt hatten, besichtigten wir das Dorf unserer Gastfamilie. In dem Dorf kennt jeder jeden und alle arbeiten zusammen wie eine grosse Familie. Nachdem wir uns von der Familie verabschiedeten ging es mit dem Bus weiter. Wir fuhren zum Hafen und machten mit dem Boot eine Flussfahrt, denn es gab einen riesigen Floating Market. Nach einer guten Stunde ging es mit dem Bus weiter, denn wir hatten noch einige Stunden bis nach Ho Chi Minh City. Auf dem Weg ging ein Reifen unseres Busses kaputt. In dieser Zeit relaxten wir in einer Hängematte und genossen ein kühles Getränk bei der Hitze.

Als wir dann endlich in Ho Chi Minh City ankamen, gingen wir gemeinsam ins Restaurant Pho 2000 Mittagessen. Dieses Restaurant ist berühmt geworden, da Bill Clinton seine erste Nudelsuppe in Vietnam in diesem Restaurant ass. Die Nudelsuppe war wirklich ausgezeichnet. Nach dem Mittagessen machten wir einen Orientierungslauf mit unserer Reiseleiterin durch die Stadt. Sie zeigte uns unter anderem das Notre Dame, das Post Office, das Stadttheater, den Wiedervereinigungspalast und das Rathaus. Das einzige Gebäude das wir von innen besichtigten war die Hauptpost. Ein Teil davon wurde von Gustave Eiffel, der den Eiffelturm in Paris baute, entworfen. Anschliessen gönnten Fabienne und ich uns eine Maniküre und Pediküre für umgerechnet ca. CHF 30.00. Ich war begeistert, denn sie haben super Arbeit geleistet. Als wir zurück im Hotel waren, mussten wir uns beeilen, da wir mit der ganzen Gruppe essen gingen. Einige der Gruppe verliessen uns nämlich heute und einen Neuzugang konnten wir begrüssen. Somit hatten wir ein Abschieds- sowie ein Willkommensessen zusammen. Nach dem leckeren Essen genossen wir den Rest des Abends zusammen in einem Club.

Day 10 Ho Chi Minh City

Heute machten wir einen Ausflug zu den Cu Chi Tunnels. Unser Tourguide für diesen Tag war ein Veteran aus dem Vietnamkrieg. Es war sehr bewegend, welche Geschichten und Erfahrungen er uns erzählte. Der Vietnamkrieg begann nach der Teilung von Süd- und Nordvietnam im Jahre 1955 und endete 20 Jahre später. Im Vietnamkrieg dienten die Cu Chi Tunnels zum Schutz der Menschen sowie von Vorräten und Waffen. Die meisten Tunnels sind heute verschüttet oder sogar zerstört. Nur einige Gänge sind erhalten geblieben, davon wird ein Teil heute für Touristenzwecke benutzt. Man kann 90 Meter durch die Tunnels krabbeln. Natürlich krabbelte ich ebenfalls durch den Tunnel und war erstaunt über die Grösse des Tunnels. Denn obwohl der Tunnel vergrössert wurde, hat man immer noch sehr wenig Platz. Die Fallen, die während des Krieges benutzt wurden, wurden nachgebaut, damit den Touristen ein besseres Bild vermittelt wird. Die Fallen beschützten unter anderem die Eingänge zu den Tunnels. Die Eingänge sowie die Fallen waren mit Laub getarnte Klapptüren. Des Weiteren hatte es auf dem Gelände einen Schiessstand, wo die Touristen sich beim Schiessen wagen konnten. Wir alle haben es nicht ausprobiert, sehr viele Touristen standen am Schiessstand an. Zudem finde ich es respektlos an so einem traurigen Ort mit Waffen zu schiessen. Unser Tourguide und Kriegsveteran erzählte mir, dass er mittlerweile die Touren gerne durchführt. Anfangs hatte er sehr Mühe, da es ihn immer an seine Zeit im Krieg erinnerte. Er verlor seine Eltern und alle seine Geschwister während des Vietnamkrieges. Heute ist er glücklich verheiratet und hat Kinder sowie Enkelkinder. Es war ein sehr eindrücklicher und trauriger Tag zugleich.

Als wir von der Tour zurückkamen, ging ich mit einigen der Reisegruppe Mittagessen. Anschliessend bummelten wir noch ein wenig durch die Stadt und kauften Snacks für unsere erste Nacht im Nachtzug. Ich war schon sehr gespannt auf unsere erste Nacht im Nachtzug. Da es in Strömen zu Regnen begann, waren wir komplett nass, als wir im Hotel ankamen. Nach einer Dusche und frischer Kleidung fühlte ich mich dann wieder wohl. Nachdem wir uns von einigen unserer Reisegruppe verabschieden mussten, ging es mit dem Bus zum Bahnhof. Jeweils zu viert teilten wir uns ein Zugabteil. Jeder von uns hatte ein eigenes Bett, welches sehr schmal war. Als ich mich hinlegte, kamen meine Füsse an der Wand an. Die Betten waren typisch asiatisch, sehr klein! 🙂 Trotz der Eiseskälte konnte ich sehr gut schlafen und war positiv überrascht von meiner ersten Nacht im Nachtzug.

Day 11 Nha Trang

Um ca. 6:00 Uhr morgens kamen wir am Bahnhof in Nha Trang an. Da wir um diese Zeit noch nicht einchecken konnten, lagerten wir unsere Rucksäcke im Gepäckraum unseres Hotels und gingen in ein Restaurant direkt Meer frühstücken. Ich bestellte einen Frühstücksburrito, welcher ausgezeichnet war. Meinen ersten Frühstücksburrito ass ich in Miami und bin seit je der grösste Fan. Da ich Sehnsucht nach dem Meer hatte, ging ich bereits nach der Frühstücksbestellung ans Meer, um ein wenig zu planschen. Es war toll den Sand unter den Füssen zu spüren und im Meer zu stehen. Ich genoss diesen Moment sehr! Nach dem Frühstück machten wir einen Orientierungslauf, leider habe ich mich am nächsten Tag trotzdem verlaufen; dazu später mehr. Da  die Zimmer noch nicht fertig waren, als wir zurück im Hotel ankamen, zogen wir unsere Bikinis im Gepäckraum an. Heute machten wir nämlich einen weiteren Boots- und Schnorchelausflug. Wir wurden mit dem Bus abgeholt, der uns an den Hafen brachte. Wie bereits in Kambodscha machten wir auch auf dieser Bootstour drei verschiedene Insel-Stopps. Der erste Stopp war auf einer bewohnten Insel. Wir konnten das ganze Dorf besichtigen und sehen wie die Menschen dort lebten. Die Bewohner waren sehr freundlich und hatten sehr viel Freude, dass wir sie besuchen kamen. Ewig in Erinnerung bleibt mir der Besuch im Kindergarten. Die Kinder hatten solch eine grosse Freude als wir vorbeikamen, um mit ihnen zu spielen. Vor allem hatten sie Spass an unseren Handys und an Fabiennes Flipflops. Leider war der Besuch im Kindergarten viel zu kurz. Nichts desto trotz ist es eine wunderschöne Erinnerung. Wir liefen etwa eine Stunde durch das Dorf bis auf die andere Seite der Insel, wo unser Boot bereits auf uns wartete. Als alle wieder im Boot waren, ging die Fahrt weiter. Wieder einmal war es ein herrlich warmer Tag. Nach etwa einer Stunde Bootsfahrt kamen wir vor der zweiten Insel an, wo wir Schnorcheln konnten. Das Wasser war klarer als in Kambodscha und ich sah ein paar Fische, deren Namen ich aber nicht mehr weiss. Der einzige den ich kenne ist Nemo. Von Nemo konnte ich auch ein paar tolle Fotos machen. Nachdem ich 1.5 Stunden im Wasser war um die Unterwasserwelt zu bestaunen, ging ich zurück auf das Boot, da es Zeit für das Mittagessen war. Die Auswahl an Essen war riesig und alles was ich probierte war ausgezeichnet. Nachdem alle gesättigt waren, fuhren wir weiter um an der dritten Insel zu halten. Hier hatten wir Zeit zu relaxen und zu baden. Für uns waren, abseits von allen Touristen, Liegestühle reserviert. Der Strand war leider sehr klein und das Wasser war nicht so sauber wie ich erhoffte. Vor allem hatte es zu viele Touristen (überwiegend Chinesen)! Ich würde definitiv kein weiteres Mal auf diese Insel gehen. Da ein Sturm aufbrechen sollte, verliessen wir die Insel früher als geplant, was mir nichts ausmachte. Leider kam der Sturm ebenfalls früher als geplant. Fabienne und ich fanden Schutz in der Kabine des Kapitäns. Alle anderen waren komplett durchnässt als wir den Hafen erreichten, wie ich ein Tag zuvor in Ho Chi Minh City. Nach dem Check-in im Hotel und einer Dusche trafen wir uns alle zusammen zum Nachtessen.

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Nach einem wunderbaren Nachtessen, gingen wir einige von uns in eine Bar um Billard zu spielen und einige Drinks zu geniessen. Ich blieb nicht allzu lange, da ich am nächsten Tag so lange wie möglich das Meer geniessen wollte.

Day 12 Nha Trang

Heute konnte ich endlich einmal ein wenig ausschlafen. Nach dem Frühstück ging ich mit ein paar Leuten aus unserer Reisegruppe ans Meer. Es war ein herrlicher Tag, den wir hatten über 30° und das Meer war wunderschön. Da ich keine Lust auf das Schlammbad hatte, verbrachte ich den Nachmittag alleine am Strand. Ich lernte zwei Deutsche Mädels kennen, mit denen ich dann den Nachmittag verbrachte. Der entspannte Tag am Strand war durchaus gelungen. Als ich dann zurück zum Hotel laufen wollte, fand ich die richtige Kreuzung nicht und lief anschliessend eine Stunde anstatt 15 Minuten. Ich war überglücklich als ich dann endlich das Hotel fand und gönnte mir als erstes eine kalte Dusche. Am späten Nachmittag machten wir zu Fuss eine Streetfood Tour und probierten an sieben Haltestellen diverse Köstlichkeiten. Die Streetfood Tour war eines meiner Highlights in Vietnam und kostete nur CHF 10 inkl. einem Liter Wasser. Am besten gefielen mir die scharfen Nudeln und die Nudelsuppe.

Als wir von der Tour zurückkamen, machten wir uns auf den Weg an den Bahnhof, da wir mit dem Nachtzug nach Hoi An fuhren. Leider hatten wir mit diesem Zug weniger Glück als mit dem Ersten. In unserem Zugabteil waren vor uns bereits Personen, die leider einen Saustall hinterlassen hatten. Nach etwa 20 Minuten warten, kam dann jemand der uns frische Bettlacken vorbeibrachte und den Boden kurz putze. Als dann alles sauber war, konnten wir uns endlich in unseren Betten entspannen.

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PS: Blogbeiträge zu den Tagen 13 – 30 meiner Reise durch Südostasien folgen… 🙂


3 Gedanken zu “Good Morning, Vietnam – Part 1

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